Dysgnathiebehandlung Frankfurt

Es ist schier unglaublich, wie Knochen, Gelenke, Sehnen, Bänder, Nerven und Muskeln im Körper zusammenarbeiten. Sie ergeben ein komplexes System. Ist dieser feste Verbund gestört, weil z.B. an einer Stelle des Körpers die Zusammenarbeit der verschiedenen „Parteien“ gestört ist, kann es zu unangenehmen Beschwerden kommen. So auch bei einer Fehlstellung des Kiefers, der sogenannten Dysgnathie. Sie kann nicht nur das äußere Erscheinungsbild beeinträchtigen, sondern auch zu einer ganzen Reihe an funktionellen Problemen führen. Mehr dazu und Informationen zu Therapiemöglichkeiten erfahren Sie in diesem Blog-Artikel.

Was ist eine Dysgnathie und welche Formen gibt es?

Oft steht der Knochenaufbau vor der Implantation

Unter Dysgnathie versteht man eine Fehlstellung des Kiefers. Die Ursache kann eine Stellungsanomalie der Zähne, der Kieferform, der Kiefer zueinander oder dem „Einbau“ der Kiefer zum Schädel sein. Die Fehlstellung kann entweder angeboren oder im Laufe des Lebens erworben sein.

Die Abweichung kann in der Transversalen (Breite des Kiefers) deutlich werden, aber auch in der Sagittalen (zu weit vor oder zurück) oder der Vertikalen (zu hoch oder zu tief). Möglich sind auch Kombinationen untereinander.

Infografik Dysgnathie
1. Transversale Dysgnathie

Hier ist die Breite des Kiefers verengt. Ist der Kiefer zu schmal, können die Kieferhöhlen und die Atemwege in Mitleidenschaft gezogen werden. Die Seitenzähne stehen bei einem zu schmalen Oberkiefer – anstelle über den Seitenzähnen des Unterkiefers – beim Biss nach innen. Ist der Unterkiefer zu schmal, wird der Zungenraum verengt. Häufig stehen auch die Frontzähne in einer sogenannten Staffelstellung und stehen hervor.

2. Sagittale Dysgnathie

Hier ist die Fehlstellung schon im Profil leicht zu erkennen: Der Kiefer steht entweder zu weit vorne (Progenie) oder zu weit hinten (Retrogenie), was zu optischen und funktionellen Einschränkungen führen kann.

3. Vertikale Dysgnathie

Bei einem tiefen Biss, auch Überbiss genannt, überlappen sich die Schneidezähne des Ober- und Unterkiefers um mehrere Millimeter. Zu der Form „vertikale Dysgnathie“ gehören auch Wachstumsstörungen, die zu Asymmetrien im Gesichtsbereich führen. Möglich ist auch ein seitlicher offener Biss oder ein frontaler offener Biss.

Auswirkungen von Dysgnathie

Fehlstellungen des Kiefers und der Zähne können zu vielerlei Beschwerden auf funktionaler Ebene führen: eine mangelhafte Beißfunktion, starke Zahnverschachtelungen, ein mangelhafter Lippenschluss, Beeinträchtigung der Aussprache, Behinderung der Nasenatmung, eine chronische Mandelentzündung oder nächtliches Schnarchen. Dysgnathien bedingen häufig auch Magen-Darm-Störungen, Mundgeruch, Kiefergelenkbeschwerden mit Kieferknacken, -schmerzen und nächtlichem Zähneknirschen und fördern Zahnerkrankungen wie Karies und Parodontitis. Bei vielen Patienten treten auch Ohrgeräusche (Tinnitus) und Kopf-, Nacken- sowie Rückenschmerzen auf.

Auch auf ästhetischer Ebene beeinflussen Dysgnathien das Wohlbefinden, z.B. wenn durch ein fliehendes Kinn, bei dem der Unterkiefer stark zurückverlagert ist, ein vogelartiger Gesichtsausdruck entsteht. Die Nase kann zu groß wirken. Bei manchen Fehlstellungen sieht das Gesicht „schräg“ oder „verschoben“ aus, manchmal sind auch die Zähne zu arg sichtbar.

Behandlung der Dysgnathie

Oft wird versucht, eine Kieferfehlstellung durch ästhetische Maßnahmen auszugleichen – ohne Rücksichtnahme auf die gestörte Funktion. Hierbei stellen Zahnärzte die Zähne mit Kronen oder Veneers optisch weiter nach vorne, um so einen zurückliegenden Oberkiefer zu kaschieren. Dies hilft jedoch nicht gegen die funktionellen Beschwerden, die durch eine Kieferfehlstellung auftreten können.

Eine optimale Funktion und Ästhetik kann nur durch eine kieferorthopädische und/oder kieferchirurgische Therapie erreicht werden.

Wenn Sie unter oben stehenden Beschwerden leiden und das Gefühl haben, dass Ihr Kiefer nicht „rund läuft“, dann vereinbaren Sie bitte einen Termin bei uns. Wir sehen uns Ihren Kiefer genau an und finden heraus, woran es hakt. Nützlich dazu sind aktuelle Röntgenbilder, Gipsmodelle und eine cephalometrische Auswertung, die wir – falls noch nicht vorhanden – auch für Sie erstellen können. Weiterhin führen wir eine klinische Funktionsanalyse der Kiefergelenke durch. Gegebenenfalls veranlassen wir ein Kiefergelenks-Funktions-MRT.

Nach den Voruntersuchungen erörtern wir Ihnen in einem ausführlichen Beratungsgespräch unseren Behandlungsansatz und stellen Ihnen die Therapie oder gegebenenfalls verschiedene Therapiemöglichkeiten vor.

In der Regel gibt es drei Wege, die Fehlstellung zu behandeln:

1. Leichte Fehlstellungen zeigen sich in erster Linie an der Zahnstellung. Möglicherweise können diese kieferorthopädisch durch den Einsatz von Zahnspangen gerichtet werden.

2. Ausgeprägte Fehlstellungen können nur durch einen kieferchirurgischen Eingriff gerichtet werden. Per Operation wird der Kiefer dabei dauerhaft in die anatomisch korrekte Position gebracht. Als erfahrene Operateure wenden wir moderne, oft sogar bereits minimalinvasive Operationsverfahren an, die eine schonende Verlagerung der Kiefer mit stabilem Langzeitergebnis ermöglichen. In den meisten Fällen sind keine Hautschnitte im Gesicht notwendig, so dass die Gesichtshaut unversehrt bleibt und keine Narben in diesem Bereich entstehen. Mit unseren gewebeschonenden Methoden erfolgen Schleimhautschnitte mit der Frequenzchirurgie, Nervenschnitte mit Ultraschall-Skalpell. Zudem verwenden wir ausschließlich 3-D-Titan-Miniplättchen, die nur vorübergehend eingesetzt werden. So können Sie nach dem Eingriff den Mund jederzeit öffnen. Auf diese Weise steht der Mundhygiene, dem Sprechen und der Nahrungsaufnahme bereits unmittelbar nach dem Eingriff nichts im Wege.

3. Möglich ist auch eine Kombinationstherapie aus beiden Bereichen: der Kieferorthopädie und der Kieferchirurgie.

Dysgnathiebehandlung Frankfurt

Sollte bei Ihnen eine ausgeprägte Fehlstellung des Kiefers vorliegen und eine Operation notwendig sein, so können Sie sich vertrauensvoll in unsere erfahrenen Hände begeben. Bei der Planung und Umsetzung unseres aufwändigen Therapiekonzepts lassen sich auf schonende Weise ganz erhebliche Verbesserungen erreichen. Diese gehen zudem mit positiven funktionellen (Biss und Atmung) und ästhetischen Ergebnissen einher.

Wir stehen Ihnen gerne für individuelle Fragestellungen zur Verfügung.

Foto: © zdenkadarula / elements.envato.com 
Infografik: © Dorelations GmbH / docrelations.de

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